| Spiel & SpracheZur Bedeutung des
                    Spiels: Im kreativen Spiel organisiert das Kind
                    seine subjektive Erlebniswelt. Es erfährt
                    symbolisch Wirkmächtigkeit, die ihm
                    erlaubt, die einstmals notwendigen
                    Omnipotenzgefühle zu Gunsten der
                    Auseinandersetzung mit einer zunehmend
                    widerständigen Realität
                    allmählich aufzugeben.Das kindliche Spiel bildet einen
                    Übergangsraum, in dem der Wechsel zwischen
                    Lust und Realitätsprinzip immer von neuem
                    gefahrlos stattfinden kann.
 Die symbolische Spielfähigkeit stellt die
                    zweite Schicht im Bildungsprozess des Subjekts
                    dar und bereitet den Boden vor für die
                    eigentliche
                    Symbolisierungsfähigkeit:
 Die Einführung von
                    Sprache.
 Zur Bedeutung der
                    Sprache: Psychoanalyse ist eine wesentlich auf
                    Sprache gründende Praxis, deren
                    Therapieziel darin besteht, die verödeten
                    symptomgewordenen Dialoge wieder zu
                    beleben. Der kindliche Dialog kann sich erst
                    entfalten, wenn Eltern und Erzieher einen
                    angemessenen Lebensraum schaffen.Das Kind erkrankt dann, wenn es ihm nicht
                    gelingt, seine Triebregungen zur Sprache zu
                    bringen, und erst die klärende
                    Macht des Wortes ermöglicht ihm
                    das Benennen und Erkennen seines Leidens.
 „Alles ist Sprache“ und
                    „parlez-vrai“
                    (wahrsprechen)(nach F.
                    Dolto)
 Der Mensch ist vor allem ein sprachliches
                    Wesen. Die Sprache drückt ein
                    unauslöschliches Begehren aus, einem
                    anderen zu begegnen – ob dieser einem nun
                    gleicht oder verschieden von einem ist –
                    und mit diesem anderen eine Kommunikation
                    herzustellen. Wir Erwachsene, welche Kinder erziehen,
                    unterrichten und betreuen oder uns mit ihnen
                    beschäftigen, müssen uns bewusst
                    sein, dass die gesagten und auch nicht gesagten
                    Worte für Kinder eminent wichtig sind und
                    Entwicklung ermöglichen oder eben auch
                    verhindern.Erwachsene und Erzieher sollten
                    „parlez- vrai“
                    (wahrsprechen) oder eben „wahre
                    Worte“ zu den Kindern sprechen.
                    Kinder, welche unbewusst die Wahrheit nicht nur
                    begehren, sondern sie auch brauchen und sogar
                    ein Anrecht auf die „wahren Worte“
                    haben.
 Das bewusste Begehren des Kindes zieht ja,
                    wenn sie von den Erwachsenen aufgefordert
                    werden, sich sprachlich auszudrücken, die
                    täuschende, Angst erzeugende
                    Schweigsamkeit der Wahrheit vor, da letztere
                    oft schmerzhaft zu hören ist; wenn die
                    Wahrheit aber von den Erwachsenen und den
                    Kindern, also von beiden Seiten gesprochen oder
                    gesagt wird, ermöglicht es dem Subjekt
                    (Kind) sich aufzubauen und zu entwickeln.   |