Psychologische Praxis - Antonia Meier
   
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Adoleszenz (Pubertät)

Abschied von der Kindheit

Adoleszenz (Pubertät) bedeutet einen Aufruhr der Gefühle, einen Kampf zwischen dem ewigen Wunsch des Menschen, sich an die Vergangenheit zu klammern, und dem gleichermassen machtvollen Wunsch, weiterzugehen.
Ihr Zweck ist es nicht, das Vergangene auszulöschen, sondern das Wertvolle unsterblich zu machen.

Abschiednehmen bringt viel Kummer und Sehnsucht mit sich. Insofern ist der Jugendliche ein Trauernder, doch ein Trauernder, der zunächst nur verschwommen erkennt, was er verliert und was so schwer zu verschmerzen ist, die leidenschaftliche Bindung an die Eltern und an die Dialoge, die einst den Mittelpunkt seiner kindlichen Existenz bildeten.

Die Adoleszenz ist eine Zeit des Umbruchs, die den Heranwachsenden mit Ängsten, Nöten und Sorgen plagt, aber auch Sehnsüchte und Hoffnungen in ihm weckt.

Der Abschied von der Kindheit ist nicht nur eine Wiederholung der kindlichen Szenarien, sondern gleichsam ein Rangier- und Verschiebebahnhof, in dem die Weichen für die Zukunft, bewusst oder unbewusst, noch einmal neu gestellt werden.

Anna Freud, 1996:

”Der Jugendliche ist gleichzeitig im stärksten Masse egoistisch, betrachtet sich selbst als den Mittelpunkt der Welt, auf den das ganze eigene Interesse konzentriert ist, und ist doch wie nie mehr im späteren Leben opferfähig und zur Hingabe bereit. Er formt die leidenschaftlichsten Liebesbeziehungen, bricht sie aber ebenso unvermittelt ab, wie er sie begonnen hat. Er wechselt zwischen begeistertem Anschluss an die Gemeinschaft und unüberwindlichem Hang nach Einsamkeit; zwischen blinder Unterwerfung unter einen selbst gewählten Führer und trotziger Auflehnung gegen alle und jede Autorität. Er ist eigennützig und materiell gesinnt, dabei gleichzeitig von hohem Idealismus erfüllt. Er ist asketisch, mit plötzlichen Durchbrüchen in primitivste Triebbefriedigungen. Er benimmt sich zuweilen grob und rücksichtslos gegen seine Nächsten und ist dabei selbst für Kränkungen aufs äusserste empfindlich. Seine Stimmung schwankt von leichtsinnigem Optimismus zum tiefsten Weltschmerz, seine Einstellung zur Arbeit schwankt zwischen unermüdlichem Enthusiasmus und dumpfer Trägheit und Interesselosigkeit.”

 

 

 

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